1. Ernährung
Gesunde Ernährung und ein gesunder Darm sind das Fundament unserer Gesundheit. TCM und TEM legen nicht ohne Grund großen Wert auf eine gesunde Ernährung. Aus der medizinischen Forschung wissen wir, dass der Darm ein bedeutender Teil unseres Immunsystems ist. Was gesunde Ernährung ist, das füllt mehrere Regalmeter im Buchladen. Aus meiner Praxis möchte ich drei Tipps geben:
- Achte auf Deine eigene Konstitution und höre auf Deinen Bauch. Dein Körper weiß genau, was er braucht und was nicht. Die Kernfrage dazu lautet: Was tut mir gut?
- Koche selbst und oft. Eine gute Nachricht für alle, die Rohkost lieben: Laut TCM und TEM gehören zum Kochen auch Fermentieren und Marinieren!
- Verwende reichlich Kräuter und Gewürze. Dadurch werden Mahlzeiten bekömmlicher und – ganz wichtig – schmackhafter. Außerdem liefern Kräuter und Gewürze viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe.
2. Wertvolle Pflanzen: Bitterstoffe und Adaptogene
Bitterstoffe verbinden wir normalerweise mit der positiven Wirkung auf das Leber-Galle-System. Bitteres fördert aber nicht nur die Verdauung, sondern ist quasi eine Abhärtung von innen.
Mache eine Kur mit Bitterstoffen, z.B. aus Wermut, Löwenzahn, Kurkuma, Artischocke etc. Wenn Du Erfahrung mit Kräutern hast, stelle Deine eigene Bitterkräutermischung zusammen. Oder nutze bereits fertige Mischungen, wie z.B. Schwedenkräuter. Wenn Du den bitteren Geschmack nicht magst, probiere es mal mit Salzzitronen. Sie schmecken lecker und liefert ganz nebenbei wertvolle Bitterstoffe.
Mit dem Begriff Adaptogene werden Inhaltsstoffe bzw. auch ganze Pflanzen bezeichnet, die dem Organismus helfen, besser mit Herausforderungen fertig zu werden. Das sind vor allem Stresssituationen von außen oder innen kommend, die uns körperlich und/oder geistig „stressen“, also im Übermaß unsere Energie verbrauchen und sogar krank machen können. Adaptogene unterstützen unser Immunsystem und helfen, belastbarer zu werden und weniger Energie zu verbrauchen. Außerdem fördern sie die Erholung und eine schnellere Regeneration. Beispiele für adaptogene Pflanzen sind Sonnenhut (Echinacea), Tragant (Astragalus), Schlafbeere (Ashwaganda) und Rosenwurz (Rhodiola). Neben Fertigpräparaten kannst Du Dir von Heilpraktikern/Ärzten eine auf Deine Situation zugeschnittene Mischung zusammenstellen lassen.
3. Atmung und Meditation
In vielen Kulturen und Medizintraditionen sind Atemübungen und Meditation in verschiedenster Ausformungen als wichtige Bausteine für die Gesundheit verankert. Die aktuelle Forschung, vor allem im Bereich der Neurobiologie, bestätigt die positiven Auswirkungen. Gerade das parasympathische Nervensystem, das für Stoffwechselprozesse und Regeneration verantwortlich ist, profitiert von einer guten Atmung und von regelmäßigem Meditieren. Mehr Gelassenheit und Entspannung bei gleichzeitiger erhöhter Aufmerksamkeit sind die langfristigen Folgen.
Gutes Atmen ist nicht schwer. Stelle Dich hin, guter Stand, lockere Knie, Oberkörper aufrecht, aber entspannt. Atmen Sie tief, aber ohne Anstrengung, durch die Nase ein und wieder aus. Gib Deinem Zwerchfell die Möglichkeit, sich flexibel zu bewegen, also auch nach unten, auch wenn sich der Bauch dadurch etwas nach vorne wölbt. Atme auf diese Weise 5-10 mal ein und aus. Praktiziere diese Art zu atmen, wann immer Du dazu die Möglichkeit hast, vor allem vor stressigen Situationen.
Meditieren ist ebenfalls nicht schwer zu erlernen. Such Dir einen geschützten Raum, das kann das Wohnzimmer sein, eine Kirche oder im Wald, in der Natur. Stelle Dich gut hin oder setz Dich entspannt, aber aufmerksam hin. Es kann hilfreich sein, die Augen zu schließen. Nun konzentriere Dich auf Deinen Atem. Beobachte, wie die Luft ein- und wieder ausströmt. Schenke störenden Gedanken nicht zu viel Aufmerksamkeit, sondern lasse sie ziehen. Das ist anfangs nicht leicht, aber mit ein wenig Übung wird es besser.
4. Lachen und Lächeln
Eine Volksweisheit lautet „Lachen ist gesund“. Lachen und eine positive Lebenseinstellung wirken sich positiv auf die Gesundheit aus. Stresshormone werden abgebaut, mit dem Lachrhythmus werden die inneren Organe massiert, im Gehirn werden Glückshormone freigesetzt. Auf Kommando zu lachen ist schwer, aber erlernbar, z.B. im Lachyoga. Lächeln ist schon einfacher. Dazu genügt es, die Mundwinkel nach oben zu ziehen und für ca. 20 Sekunden oben zu halten. Das reicht schon, um dem Gehirn „gute Laune“ zu signalisieren und die entsprechenden Botenstoffe für Freude und Glück auszuschütten. Eine weitere Möglichkeit ist das „Innere Lächeln“, eine Übung aus dem Qigong. Dabei stellt man sich ein Lächeln vor, das aus dem Herzen kommt und zwischen den Ohren breit macht. Mit dieser Vorstellung kannst Du eine Körperreise machen und das Lächeln an verschiedene Stellen im Körper schicken – auch eine Art der Meditation. Lächeln ist zudem eine schöne Weise, den Tag zu beginnen.
5. Bewegung
Den Stoffwechsel und das Immunsystem in Schwung bringen – das bedeutet einfach auch, sich in Bewegung zu bringen. Egal ob es das Qigong der TCM, die Leibgebärden der TEM oder Sport in irgendeiner Form ist, die Bewegung des Organismus bringt „Leben“ in alle Bereiche, da alle bewegten Strukturen wie Muskeln etc. Nährstoffe brauchen und Abfallstoffe entsorgt werden müssen. Die TCM spricht hier von einem frei fließenden Qi, die Grundlage für Gesundheit. Dabei ist es gar nicht so wichtig, wie die Bewegung aussieht. Je nach Vorliebe, Alter und Konstitution sind Dehnübungen oder Spaziergänge genauso wertvoll wie Laufen oder Taiji-Übungen. Suche Dir eine Bewegungsform, die Dir liegt und zu Dir passt. Und ganz wichtig: es muss Spaß machen. Dann profitierst Du noch mehr davon.
Ein chinesisches Sprichwort lautet, dass man den Brunnen graben soll, bevor man Durst hat. Man soll sich also um seine Gesundheit und um sein Immunsystem kümmern – und das nicht erst, wenn man krank wird. In diesem Sinne: Nimm Dir Zeit für Deine Gesundheit!
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