Wer möchte nicht mit makellosen Beinen glänzen, wenn es im nächsten Frühjahr wieder warm wird und wir statt blickdichter Wintersachen luftige Röcke oder Shorts tragen? Gerade in den kalten Monaten sollten wir unsere Beingesundheit daher im Blick behalten. Wichtig ist zum Beispiel, die Venen durch regelmäßige Bewegung gezielt zu stärken. Sind bereits störende Besenreiser in der Haut an den Beinen sichtbar, empfiehlt es sich, schon jetzt im Winter gegen die kleinen Krampfadern vorzugehen. Bewährt hat sich vor allem die Sklerotherapie, bei der die störenden Venen mithilfe eines Arzneimittels beseitigt werden. Bei kleineren Besenreisern ist auch eine Laserbehandlung möglich, die Besenreiser durch Hitze zerstört. Beide Verfahren haben ihre Vorzüge – allerdings gilt die Sklerotherapie bei Besenreisern als Behandlung der Wahl, mit der sich bis zu 90-prozentige Verbesserungen erreichen lassen.
Müde, schmerzend und geschwollene Beine sind mitnichten nur bei Sommerhitze ein Thema. Auch in der kalten Jahreszeit haben es unsere Venen nicht immer leicht. So machen wir es uns oft lieber auf dem Sofa gemütlich, als Sport zu treiben, was die für die Venenfunktion wichtigen Beinmuskeln schwächen kann. Die sichtbaren Folgen einer Venenschwäche reichen von dicken Knöcheln bis hin zu sichtbaren Besenreisern an Ober- und Unterschenkeln. Bei den meisten Menschen hierzulande zeigen sich diese millimetergroßen bläulichen Krampfadern schon in jungen Jahren.Und da pandemiebedingt bereits den zweiten Winter in Folge nicht nur etliche Fitnessangebote und Freizeitaktivitäten, sondern oft auch Arbeitswege wegfallen, ist womöglich sogar mit einem weiteren Anstieg der Betroffenenzahlen zu rechnen.
Regelmäßige Bewegung stärkt Beinmuskeln und Venen
Manchmal bemerken wir Besenreiser erst, wenn die Freiluft-, Urlaubs- und Badesaison beginnt. Dabei ist besonders im Winter ein regelmäßiger Selbstcheck der Beine wichtig, um rechtzeitig aktiv werden zu können. Vorbeugen lässt sich Besenreisern in erster Linie durch Bewegung. Vor allem Berufstätige, die viele Stunden des Tages im Sitzen oder Stehen verbringen, sollten jede Gelegenheit nutzen, ihre Beinmuskeln zu fordern und damit den Blutfluss in den Venen anzukurbeln. Am besten gelingt dies durch Sportarten, bei denen die Beine kontinuierlich im Einsatz sind, wie zum Beispiel Walken, Radfahren oder Skilanglauf. Zusätzlich bietet der Alltag jede Menge Möglichkeiten, etwas für die Venenfitness zu tun – vom Treppensteigen bis hin zu Spaziergängen in der Mittagspause. In Verbindung mit einer figurbewussten und vitaminreichen Ernährung wirkt ein derart bewegter Lebensstil obendrein Übergewicht entgegen.
Behandlung im Winter macht die Beine fit für den Sommer
Besenreiser lassen sich mithilfe moderner ambulanter Verfahren sanft und sicher beseitigen. Ein Venencheck beim Venenfacharzt kann auch aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll sein, da die kleinen Krampfadern nicht selten Vorboten größerer Venenprobleme sind. Der Winter bietet sich für diesen Schritt optimal an, weil es im Allgemeinen einige Wochen dauert, bis der volle Erfolg sichtbar wird. Bei Besenreisern wird vorrangig die Sklerotherapie, aber mitunter auch der Laser eingesetzt. In beiden Fällen handelt es sich um minimal-invasive Behandlungsmethoden, die ohne operative Eingriffe auskommen und die Patientinnen und Patienten daher kaum belasten. Wirkweise, Einsatzspektrum, Effektivität, Schmerzintensität, Studienlage und Kosten unterscheiden sich jedoch erheblich.
Sklerotherapie ist besonders schmerzarm und schonend
Bei der Sklerotherapie spritzt der behandelnde Arzt– in der Regel ein Venenfacharzt oder Phlebologe – mit einer sehr feinen Nadel ein spezielles Arzneimittel in die Besenreiser, die sich daraufhin verschließen und im Laufe der Zeit vom Körper abgebaut werden. Die Behandlung dauert nur wenige Minuten, ist nahezu schmerzfrei, setzt keine Narkose voraus und hinterlässt keine Operationswunden beziehungsweise ‑narben. Vielmehr können die Patientinnen und Patienten sofort in ihren gewohnten Alltag zurückkehren. Mit der Sklerotherapie können alle Arten von Krampfadern erfolgreich behandelt werden. Da die Behandlung ausgesprochen gut verträglich ist, bietet sie sich auch zur Behandlung älterer, übergewichtiger oder gesundheitlich beeinträchtigter Menschen an.
Bei der Laserbehandlung muss kontinuierlich gekühlt werden
Die Laserbehandlung verdankt ihre Wirkung thermischen, also durch Wärme verursachten Effekten. Um Besenreiser zu beseitigen, schickt der Arzt mithilfe eines speziellen Geräts energiereiche Laserstrahlen durch die Haut zu den veränderten Gefäßen. Dort erhitzen diese das Blut so stark, dass die Venenwände im Idealfall irreparabel geschädigt und die Besenreiser nach einigen Wochenaufgelöst werden. Um einzelne Besenreiser vollständig zu entfernen, müssen meist mehrere Abschnitte gelasert werden Da der Laser von außen durch die Haut hindurch wirkt, ist es zudem ausgesprochen wichtig, während der Prozedur die Behandlungsareale kontinuierlich zu kühlen. Geschieht dies nicht, kann es zu Hitzeschäden, Rötungen, Schwellungen, Pigmentstörungen und Narben kommen.
In Studien schneidet die Sklerotherapie besser ab als das Lasern
Ein wesentlicher Vorteil der Sklerotherapie ist, dass sie bei allen Arten von Krampfadern angewendet werden kann. Dies ist auch für die Behandlung von Besenreisern sehr wichtig, da die meisten Besenreiser von tiefer liegenden „Nährvenen“ mit Blut versorgt werden. Diese Nährvenen müssen mitbehandelt werden, sonst kommen die Besenreiser nach der Therapie schnell wieder. Mit der Sklerotherapie können die Nährvenen optimal mitbehandelt werden. Der Laser besitzt diese Stärke aufgrund seiner geringen Eindringtiefe nicht. Die Domäne der Laserbehandlung sind daher ausschließlich kleine und oberflächliche Besenreiser. Da es sich beim Laser um ein Medizinprodukt und nicht wie bei der Sklerosierungslösung um ein Arzneimittel handelt, gibt es zudem weniger fundierte Untersuchungen und Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Verfahrens. In einer vergleichenden Studie führte die Sklerotherapie daher wie erwartet zu besseren Ergebnissen. Die Besenreiser konnten durchweg erfolgreich und schonend sklerosiert werden. Aufgrund ihrer Effektivität und guten Verträglichkeit empfehlen daher auch die nationalen und internationalen Leitlinien die Sklerotherapie bei Besenreisern als Behandlungsmethode der Wahl – bei erfahrungsgemäß geringeren Schmerzen und meist auch Kosten als bei der Laserbehandlung. Wichtig dabei ist stets, dass die Behandlung vom einem Venenfacharzt oder Phlebologen durchgeführt wird.