Für viele Menschen gehört der Kaffeekonsum zu den wichtigen täglichen Ritualen. Doch anders als etwa bei den – bekanntlich negativen – Auswirkungen von Nikotin- und Alkoholkonsum auf die Gesundheit, sind die Effekte von Kaffee widersprüchlich. Wissenschaftler haben daher in einer aktuellen Studie nochmals Licht in das schwarze Getränke und seine Auswirkungen auf das Herz- und Kreislaufsystem sowie auf den Schlaf- und Zuckerstoffwechsel bringen wollen. In der Studie wurde bei 100 Normalpersonen (ohne Herzkrankheit) verschiedene Messgrößen kontinuierlich erfasst: Häufigkeit und Art von Herzrhythmusveränderungen, tägliche Schrittzahl, Schlafzeiten und Glucose-Blutspiegel in Abhängigkeit vom täglichen Kaffeekonsum.
Das Ergebnis ist für Kaffeeliebhaber weitgehend erfreulich: Der Konsum koffeinhaltigen Kaffees rief keine atrialen Extrasystolen, bzw. vermehrt Vorhofaktionen hervor. Auch ventrikuläre Extrasystolen kamen bei einem relativ geringen Kaffeekonsum (eine Tasse täglich) nicht häufiger vor. Bei einer Steigerung des täglichen Kaffeekonsums nahm dann allerdings schon die Zahl der Herzkammeraktionen dosisabhängig zu. Tägliche Schrittzahl, Schlafdauer und Glucosemenge im Blut unterschieden sich wiederum nicht zwischen (moderaten) Kaffeekonsumenten und Personen, die bewusst auf den Genuss von Kaffee verzichteten. Auch hier gab es allerdings wieder einen dosisabhängigen Effekt: Erhöhter Kaffeekonsum ging mit einer längeren täglichen Gehstrecke und einer verkürzten Schlafenszeit einher.
Was lässt die Studie an Schlussfolgerung somit zu? Ein maßvoller Genuss von koffeinhaltigem Kaffee ist für Herzgesunde unschädlich. Ob dies auch bei erhöhtem Kaffeekonsum oder für Herzkranke zutrifft, ist wissenschaftlich weiterhin nicht eindeutig gesichert
Quelle:
Deutsche Herzstiftung