In der Zahnimplantologie ist Knochenmangel ein häufig auftretendes Problem. Wenn ein schlechtsitzender Zahnersatz, Parodontitis oder fehlende Zähne die Substanz des Kieferknochens haben schwinden lassen, ist der Kieferknochenaufbau die Grundlage jeder schonenden Implantatversorgung. Dr. -medic stom. (RO) Diana Svoboda MSc, MSc, ärztliche Leiterin der diPura Fachklinik für Zahnästhetik und Implantologie in Essen, erklärt, wie sich Knochen mithilfe eines innovativen Titangerüsts wieder aufbauen lassen, warum veganes Knochenersatzmaterial immer beliebter wird und mit welcher Reinigungsmethode Implantat-Krankheiten vermieden werden können.
Der Kieferknochen gleicht einem unbelasteten Muskel; er zieht sich zurück, wenn er nicht beansprucht wird. Der Unterschied ist allerdings, dass sich der Kieferknochen nicht regeneriert. Zum Wiederaufbau des Kieferknochens kann der Zahnarzt Knochenmaterial aus dem Kinn, dem Kiefer oder aus dem Beckenbereich entnehmen, oder er greift auf tierische und synthetische Ersatzmaterialien zurück. Relativ neu können auch rein pflanzliche Ersatzmaterialien verwendet werden.
Vegane Knochenaufbau-Alternative
Neuartig ist der Einsatz von Knochenersatzmaterialien für Patienten, die nicht mit Materialien menschlichen oder tierischen Ursprungs behandelt werden möchten. Als vegane Alternative kann der Zahnarzt zum Beispiel Knochenaufbaumaterialien nutzen, die aus Rotalgen gewonnen werden. Der Stoff hat ähnlich wie synthetische Materialien viele kleine Löcher, die sogenannten Mikroporen. Das fördert nachweislich das Einwachsen von Gewebe und die Anlagerung von neuem Knochen. Das vegane Mittel ist dem menschlichen Knochen sehr ähnlich und somit optimal zum Knochenaufbau geeignet.
Neuartige 3-D-gedruckte Knochenregenerationslösung
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Kieferknochen aufzubauen – zur Rekonstruktion größerer Knochendefizite wird ein Titanmesh eingesetzt. Dieses dient als Platzhalter beim Knochenaufbau. Ein besonders innovatives Titangerüstet bietet die Lösung Yxoss CBR, für dessen Entwicklung modernste computergesteuerte Verfahren eingesetzt werden. „Das Verfahren ermöglicht es, ein individuell an die Kieferkontur angepasstes Titangitter 3D zu drucken. Im Gegensatz zu anderen Methoden wird hier auf eine zeitraubende Anpassung in einzelnen Schritten bestehend aus Abdrucknehmen, Zuschneiden und Formen verzichtet. Dadurch werden auch scharfe Kanten, die durch das Beschleifen und Schneiden herkömmlicher Gitternetze entstehen, vollständig vermieden“ erläutert Dr. -medic stom. (RO) Diana Svoboda MSc, MSc den Vorgang. Das Titaniumgerüst ist trotz dünner Auflagefläche sehr formstabil und ermöglicht hohe Belastbarkeit.
Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von sogenannten Allograft Implantaten, bei denen humanes Knochengewebe eingesetzt wird. Die Implantate basieren auf dreidimensionalen Röntgendaten des Defektbereiches und wirken als Brücke für das normale Knochenwachstum. Mit der Zeit wachsen die eigenen Zellen des Patienten in das Allograft hinein, dieses wird so mit der Zeit durch den eigenen, gesunden Knochen des Patienten ersetzt. Das Verfahren bedeutet für die Betroffenen eine verkürzte OP-Dauer mit einem höheren Komfort und einem minimierten Komplikationsrisiko.
Regelmäßige Implantatreinigung verhindert Periimplantitis
Für eine optimale Knochenaugmentation empfiehlt es sich, Implantate regelmäßig zu reinigen. So kann Periimplantitis, die sogenannte Implantatentzündung, vermieden werden. Falls ein Implantat doch erkrankt, dann kann zum Beispiel die GalvoSurge Reinigungsmethode verwendet werden. Dabei werden Wasserstoffbläßchen auf der Oberfläche des Zahnimplantats erzeugt, die den oralen Biofilm aufbrechen und ablösen. So wird das Implantat auf eine wirkungsvolle Weise gereinigt, Entzündungen vorgebeugt und eine Implantatsoberfläche geschaffen, die den knöchernen Heilungsprozess begünstigt.
Quelle:
diPura GmbH & Co. KG I Dr. -medic stom. (RO) Diana Svoboda MSc, MSc l Rellinghauser Straße 16 I 45128 Essen I Tel.: 0201 – 74 71 80 l Mail: info@dipura.de I www.zahnklinik-dipura.de