Mit gezielter Ernährung können wir unsere Resilienzen stärken und unsere Laune steigern. Eine ausgewogene Ernährung trägt dazu bei, wichtigen Funktionen im Gehirn zu unterstützen. Botenstoffe zu bilden und konzentrations- und leistungsfähig zu sein. Insbesondere in Stresssituationen benötigt unser Gehirn nicht nur mehr Glucose, sondern auch besonders viel Vitalstoffe und Fettsäuren. Umso wichtiger ist hier eine hochwertige und ausgewogene Ernährung. Denn bereits ein Mangel eines einzigen Micronährstoffes kann das ganze komplexe System durcheinanderbringen.
Wie widerstandsfähig sind sie? Und könnte eine Resilienz stärkende Ernährung sie unterstützen?
Ein wichtiger Stoff für die Bildung von Serotonin, dem sogenannten Glückshormon und dem Melatonin, welches für einen guten Schlaf zuständig ist, ist das Tryptophan. Tryptophan kommt insbesondere in Erdnüssen, Cashewkernen, Haferflocken, aber auch in Kakao vor. Es wird vermutet, dass Stimmungsschwankungen und verstärkter Appetit kurz vor der weiblichen Periode mit einem niedrigen Tryptophanspiegel zusammenhängen. Eine ausreichende Aufnahme dieser Aminosäuren ist also enorm wichtig. Für die Umwandlung in Serotonin und Dopamin sind aber auch Co-Faktoren wie verschiedene Vitamine und Mineralstoffe sehr wichtig.
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und schützen somit das Gehirn. Die pflanzlichen Omega-3-Fettsäuren aus Leinöl und Walnüssen sorgen für einen guten Ausgleich von Omega 3 zu Omega 6 FS, welche wir oft in zu großen Mengen aufnehmen. Omega 6 FS fördern eher Entzündungen und reduzieren den Serotoninspiegel. Maritime Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) aus fettem Fisch wie Lachs und Hering sowie aus Algen haben einen guten entzündungsreduzierenden Effekt.
Auf ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, sowie Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe achten.
Hauptsächlich die Vitamine der B Gruppe sind für die Leistungsfähigkeit des Gehirns verantwortlich. Vitamin B12 ist weitestgehend nur in tierischen Lebensmitteln enthalten und sollten bei einer hauptsächlich pflanzlichen Ernährung und im hohen Alter am besten regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls eingenommen werden. Die B Vitamine ergänzen sich untereinander. Kommt es zur Unterversorgung mit einem, kann der ganze Wirkungskomplex durcheinanderkommen. Selen, Magnesium und Zink sind ebenfalls wichtig für eine Stärkung der Widerstandskraft. Deswegen sollten Nüsse und Vollkornprodukte täglich auf dem Speiseplan stehen.
Um freie Radikale unwirksam zu machen, sollte ihre Nahrung aus einem großen Teil pflanzlicher Nahrungsmittel bestehen. Diese enthalten die wichtigen sekundären Pflanzenstoffe, wie Carotinoide oder Polyphenole. Diese sind besonders hoch in der mediterranen Ernährung durch Olivenöl und Tomaten und die Vielfalt an Gemüse und Hülsenfrüchte zu finden.
Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich ihr Gehirn stärken und sie werden widerstandsfähiger. Achten Sie darauf, dass sie zu jeder Mahlzeit hochwertig Fette verwenden, genügend Gemüse und Obst, sowie einen guten Eiweißträger dabeihaben. Je abwechslungsreicher und vielfältiger die Mahlzeit gestaltet wird, desto mehr Inhaltsstoffe werden geliefert.
Die Aufnahme der Nährstoffe ist abhängig von einem gut funktionierenden Darm.
Mit dem Alter, oder auch bei speziellen Erkrankungen des Magen Darmtraktes werden häufig nicht genüge Micronährstoffe aufgenommen. Hier sollte gegebenenfalls auf die Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel zurückgegriffen werden. Man unterscheidet die Einnahme im präventiven, also vorbeugenden Bereich oder im therapeutischen Bereich. Lassen Sie sich hier aber ausführlich von Ärzten oder Therapeuten mit einer fachlichen Kompetenz in der sogenannten orthomolekularen Medizin beraten.
Generell ist eine darmgesunde Ernährung aber auch zu einer Resilienz fördernden Ernährung, da der Darm unmittelbar mit dem Gehirn in Kontakt steht. Zu einer darmgesunden Ernährung gehören die Meidung von belastenden Substanzen wie Alkohol, Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und stark gerösteten Produkten als natürlich auch die Aufnahme von ausreichend Ballaststoffen aus Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten. Zwei fermentierte Produkte täglich wie Buttermilch, Sojajoghurt oder eingelegtes Gemüse optimieren die Darmgesundheit.
Auch bei der Umsetzung neuer Ernährungsgewohnheiten sind Resilienzen sehr wichtig. Zunächst brauche sie einmal ein ganz klares Ziel vor Augen, am besten bildlich. Wie werden sie sich fühlen, wenn sie schlanker sind? Was können sie machen, wenn sie nicht mehr so müde sind. Dann müssen sie eine Entscheidung treffen. Genau das will ich so. Als nächstes überlegen sie, was schon mal gut geklappt hat und knüpfen dort an. Bei einer unterstützenden Ernährungstherapie arbeiten wir genau mit diesen Tools. Die Zeiten, in denen in der Ernährungsberatung nur reines Wissen vermittelt wurde, sind schon lange vorbei. Heute steht die Ernährungstherapie für eine ganzheitliche und individuelle Therapie.
Um ihr Leben nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu meistern, sollten sie die Kraft der Nahrungsmittel nutzen, insbesondere in den nicht so einfachen Zeiten.