Ein Großteil der Bevölkerung beherbergt Candida albicans im Darm ohne es überhaupt zu wissen und möglicherweise trifft dies auch auf Dich zu. Candida tut nicht weh. Man spürt ihn nicht. Das (starke)Verlangen nach Süßem und/oder Kohlenhydraten kann jedoch ein Hinweis darauf sein, dass er sich im Darm eingenistet hat. Auch Symptome wie z.B. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, rezidivierende Infekte, Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Heuschnupfen, Asthma deuten auf einen Darmpilz hin.
Allen Parasiten ist es gemein, dass sie sich einen Wirt aussuchen, dessen Immunsystem geschwächt ist. Vor Kraft strotzende, vitale Organismen werden nicht von ihnen heimgesucht. Das heißt im Umkehrschluss, dass das Abwehrsystem aller „Candida-Besitzer“ optimierungswürdig ist. Der Grund hierfür liegt darin, dass der stille Untermieter die Darmbakterien (Mikrobiom) ins Ungleichgewicht bringt, und dass er an der Darmschleimhaut Löcher entstehen lässt (Leaky Gut), durch die all jene Stoffe in die Blutbahn geraten, die dort nicht hingelangen sollten. Z.B. Bakterien, Toxine, unverdaute Eiweißmoleküle etc. Die Aufgabe des Immunsystems ist es nun den Organismus davor zu schützen. Doch solange ein Leaky-Gut besteht, ist das Abwehrsystem ununterbrochen im Einsatz und diese Dauerbelastung führt unwiderruflich zur Erschöpfung und schwerwiegenden Erkrankungen.
Die Beseitigung des Darmpilzes sollte oberste Priorität haben. Folgender Grund macht eine Eliminierung unter therapeutischer Begleitung jedoch sinnvoll: Candida bindet Toxine und Schwermetalle. Sie haften sozusagen dem Parasiten an, wodurch das freie Zirkulieren der toxischen Substanzen im Körper verhindert wird. Wenn man ihm nun therapeutisch den Garaus macht, werden die Toxine freigesetzt, belasten Organsysteme und führen zu unterschiedlichsten Beschwerde-Bildern. Eine therapeutische Begleitung kann dabei helfen, entsprechende Symptome aufzufangen und abzumildern.
Wie wird therapeutisch vorgegangen? Stuhl wird weggeschickt und im Labor nach Candida-Belastung, Bakterien-Zusammensetzung und Darmschleimhaut-Beschaffenheit untersucht. In meiner Praxis erstelle ich anhand des Laborergebnis einen individuell angepassten Therapie- und Medikamentenplan.
Eine Anmerkung an dieser Stelle: Oft wird fälschlicherweise davon ausgegangen, dass mit einer Darmspiegelung die oben genannten Parameter untersucht werden. Dies ist nicht der Fall. Eine Koloskopie gibt nur Aufschluss darüber, ob sich kanzerogene Prozesse an der Darmschleimhaut befinden oder Divertikel (Darmausstülpungen) vorliegen. Desweiteren werden bei von Medizinern empfohlenen Haemocult-Tests nur überprüft, ob Blut im Stuhl vorhanden ist, was bei positivem Befund auf einen Darmkrebs hinweisen kann. Sowohl Darmspiegelung als auch Haemocult-Test haben einen anderen Fokus als die Stuhluntersuchung, die ich Dir heute vorgestellt habe.
Wie sagte Hippokrates bereits 300 v. Chr. „Der gesunde Darm ist die Wurzel der Gesundheit.“ Worte eines Gelehrten, die ihre Gültigkeit nicht verloren haben. Dass Du diesen Impuls aufgreifst und damit anfängst, ein wenig mehr Augenmerk auf Deine Darmgesundheit zu legen, ist mein Anliegen des heutigen Newsletters
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