Ginkgo (Ginkgo biloba) soll das Gedächtnis positiv beeinflussen und die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Grund dafür soll das Zusammenwirken von Flavonoiden, Ginkgoliden und Terpenen sein. Dieses Substanzgemisch zeigte in Laborversuchen zahlreiche Effekte: Es schützt Nervenzellen vor schädlichen Einflüssen und unterstützt die Funktion bestimmter Botenstoffe im Gehirn, die Gedächtnis und Lernen beeinflussen. Zudem greifen die Stoffe hemmend in die Blutgerinnung ein, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und fangen freie Radikale ab.
Forscher vermuten deshalb, dass Ginkgo hilft, wenn die geistige Fitness nachlässt, wenn man sich schlecht konzentrieren kann oder das Lernen schwerfällt. Doch die Studienlage ist uneinheitlich. In manchen Untersuchungen kam heraus, dass Zubereitungen aus Ginkgo-Blättern eine Alzheimer-Demenz verlangsamen können. Laut Leitlinie kann Ginkgo-Spezialextrakt Menschen mit Demenz helfen, den Alltag aktiver zu bewältigen. Andere Studien kommen zu dem Schluss, dass die Gedächtnisleistung nicht verbessert wird – zumindest nicht bei Gesunden. Auch ob Ginkgo bei Tinnitus oder Schwindel helfen kann, ist noch nicht sicher bewiesen, da sich die Studien ebenfalls widersprechen.
Wer Ginkgo ausprobieren möchte, sollte bedenken: Aus Ginkgoblätter-Tee werden die wirksamen Stoffe nur unzureichend herausgelöst. Um eine Wirkung zu erzielen, müssen die aktiven Substanzen in Extrakten (Auszug aus der Pflanze) hochkonzentriert werden. Außerdem können im Tee sogenannte Ginkgolsäuren vorkommen, die als bedenklich gelten. Ginkgopräparate, etwa in Tablettenform, wirken nicht sofort, sondern erst nach mehrwöchiger Einnahme.