Ein nachlassendes Hörvermögen wird oft nicht ernst genommen. Viele scheuen aus Eitelkeit den Gang zum Arzt, weil sie kein Hörgerät tragen möchten. Das kann schwerwiegende Folgen haben. Schwerhörigkeit ist der wichtigste Alzheimer-Risikofaktor im mittleren Lebensalter. Tritt sie bei 45- bis 65-Jährigen auf und bleibt unbehandelt, ist das Risiko für eine Demenz im Alter verdoppelt.
Menschen, die schlecht hören, reagieren oft mit Rückzug, weil sie Gesprächen nicht mehr so gut folgen können oder schnell müde werden. Weniger Sozialkontakte führen aber dazu, dass das Gehirn weniger Reize verarbeitet, weil es weniger gefordert ist. Die Leistungsfähigkeit des Gehirns nimmt ab und Betroffene haben ein größeres Risiko, an Alzheimer zu erkranken. Das Hörvermögen verschlechtert sich durch altersbedingten Verschleiß ab etwa Mitte 50. Schwerhörigkeit kann aber auch krankheitsbedingte Ursachen haben, wie zum Beispiel Durchblutungs- und Stoffwechselstörungen oder Schäden an der Halswirbelsäule.
Menschen mit einer Hörschwäche sollten das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen. Es ist ratsam, das Hörvermögen regelmäßig von einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder -Ärztin, oder einem Hörgeräteakustiker oder -Akustikerin untersuchen zu lassen. Sollte es nachlassen, kann in den meisten Fällen ein Hörgerät helfen, die Defizite auszugleichen. Ist die Hörschwäche krankheitsbedingt, sollten die Ursachen behandelt werden. So können Betroffene Gesprächen wieder besser folgen und aktiv am Leben teilnehmen. Ihr Gehirn wird gefordert und bleibt dadurch leistungsfähiger.
Bestellinformation
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Quelle:
Alzheimer Forschung Initiative e.V.