Plötzlich nichts mehr oder alles nur noch gedämpft hören – so geht es etwa 150.000 Menschen in Deutschland pro Jahr, die einen Hörsturz erleiden. Bei einem Hörsturz tritt unerwartet von einem Moment auf den anderen eine zumeist einseitige Innenohrschwerhörigkeit ohne äußerlich erkennbaren Grund auf. Sie wird mitunter von einem Schwindelgefühl und störenden Ohrgeräuschen begleitet, dem sogenannten Tinnitus.
Bei den meisten Menschen verschwinden der plötzliche Hörverlust und seine Begleitsymptome von allein wieder. Hält alles mehr als 24 Stunden an, sollte es in jedem Fall fachärztlich abgeklärt werden. Etwa 10 bis 20 Prozent der Betroffenen leiden nach einem Hörsturz an einer dauerhaften Hörminderung. Diese kann unterschiedliche Ausmaße haben. „Ab einer Dämpfung von 25 bis 30 Dezibel macht sich der Hörverlust im Alltag beeinträchtigend bemerkbar. Das heißt, in einer geräuschvollen Umgebung wird die Kommunikation zunehmend schwieriger“, erklärt Maximilian Schwab, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). Den Grad der Schwerhörigkeit können Hörakustiker mit verschiedenen Testverfahren ermitteln. Zumeist lässt sie sich mit einem individuell angepassten Hörsystem ausgleichen.
Was genau bei einem Hörsturz im Ohr passiert, ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die Reizumwandlung von Schallwellen in elektrische Impulse im Innenohr und ihr Transport über den Hörnerv zum Gehirn scheinen beeinträchtigt zu sein. Eine Durchblutungsstörung kann so etwas verursachen. Darum wird ein Hörsturz oft auch als Ohrinfarkt bezeichnet. Es wird vermutet, dass Stress als Auslöser eine Rolle spielt.
Quelle: Original-Content von: Bundesinnung der Hörakustiker KdöR, übermittelt durch news aktuell