Blitzartig zieht die Schärfe bis unter die Kopfhaut. Der Gaumen brennt. Tränen schießen in die Augen. Wer beim Essen schon mal zu scharfen Meerrettich erwischt hat, kennt das. Ursache sind die scharfen Senföle. Sie entstehen, wenn die enthaltenen Senfölglykoside (Glucosinolate) beim Verarbeiten der Wurzel durch das ebenfalls im Meerrettich steckende Enzym Myrosinase aufgespalten und abgebaut werden.
Bekannt ist die Wirksamkeit des Meerrettichs seit dem 12. Jahrhundert, er wird auch als Penizillin der Bauern bezeichnet. Senföle verhindern, dass sich Bakterien vermehren und wirken sogar gegen Viren. Da sie bevorzugt über die Niere ausgeschieden werden, lagern sie sich in der Blasenschleimhaut an und entfalten dort ihre Wirkung. Aus diesem Grund wird Meerrettich insbesondere bei einer aufkommenden Blasen- und Harnwegsentzündung eingesetzt.
Wie und wogegen Meerrettich in frischer, in Tabletten-, Pulver- und Tropfenform noch eingesetzt werden kann, erfahren Sie hier: