Ob bei Routineuntersuchungen oder zur Abklärung von Herzbeschwerden: Viele Menschen haben schon einmal eine Elektrokardiografie (EKG) machen lassen. Doch was wird eigentlich dabei gemessen und was zeigt die EKG-Kurve? Nerven- und Muskelzellen verständigen sich über elektrische und chemische Signale. Regelmäßige elektrische Impulse steuern auch den Herzschlag. Die Ausbreitung der Stromstöße im Herzmuskel ist auch auf der Haut noch messbar. Ein EKG misst diese Stromschwankungen (eigentlich: Spannungsschwankungen) an verschiedenen Hautstellen und stellt sie als Kurve dar. Die EKG-Kurve wird Elektrokardiogramm genannt. Die wichtigsten EKG-Methoden:
- Ruhe-EKG: Der Patient liegt ruhig auf einer Liege, Elektroden an Armen, Beinen, am Brustkorb zeichnen Herzströme auf. Das Ruhe-EKG erkennt Unregelmäßigkeiten und Veränderungen. Nur gelegentliche Rhythmusstörungen bleiben unerkannt.
- Langzeit-EKG: Elektroden auf der Brust registrieren Herzströme über 24 oder 48 Stunden und speichern sie. Der Patient notiert Art und Dauer seiner Aktivitäten und ob er Beschwerden hat. Am Computer wertet der Arzt EKG und Protokoll aus. Das Langzeit-EKG erkennt auch sporadische auftretende Rhythmusstörungen, sehr selten auftretende Beschwerden jedoch nicht immer.
- Belastungs-EKG: Mit Elektroden an Arm, Bein, Brust tritt der Patient z.B. auf einem Fahrradergometer unter ärztlicher Aufsicht in die Pedale. Alle 2 Minuten wird die Belastung erhöht. Gleichzeitig wird ein EKG abgeleitet und der Blutdruck gemessen. Das Belastungs-EKG zeigt, ob das Herz auch unter Belastung gut durchblutet wird und rhythmisch schlägt. Ein unauffälliges Ergebnis schließt jedoch Durchblutungsstörungen nicht sicher aus. Bei Verdacht sollte evtl. mit Hilfe eines Herzkatheters untersucht werden.
- EKGs für zu Hause: Ein Ereignisrekorder (kleines, unter der Haut implantiertes Gerät) zeichnet automatisch ein EKG auf. Der Arzt kann die Informationen auslesen – sinnvoll bei Verdacht auf Vorhofflimmern. Beim Smartwatch-EKG wird am Handgelenk aufgezeichnet. Die Krankenkassen zahlen nicht, das nicht-standardisierte EKG ersetzt keinen Arzt.
www.gesundheitsinformation.de/was-passiert-bei-einer-elektrokardiografie-ekg.html