Die Mutter ist schon vor Jahren verstorben. Aber Demenzkranke vergessen das schon mal. Wie antworten Pflegende einer Kranken also auf die Frage: „Wo ist Mutter?“ Die Antwort „Mutter ist beim Einkaufen“ hält Sozialpädagogin Gabi Strauhal von der Alzheimer Gesellschaft Isar-Loisachtal für falsch. „Wer fragt, will eine ehrliche Antwort. Das gebietet der Respekt gegenüber dem Erkrankten, und damit fühlen sich nach meiner Beobachtung auch die Angehörigen besser.“
Dabei geht es nicht um die nackte Wahrheit. Strauhal liebt den Rat eines britischen Gerontologen: Man solle „dem Demenzkranken die Wahrheit hinhalten wie einen Mantel, in den er schlüpfen kann“. Nur in Notsituationen sei eine Lüge in Ordnung – zum Beispiel wenn Betroffene panisch seien oder halluzinierten.