Gesetzlich Krankenversicherte ab 35 haben in Deutschland alle drei Jahre Anspruch auf eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung. Versicherte zwischen 18 und 35 Jahre können die Untersuchung einmal in Anspruch nehmen. Dabei sollen Risikofaktoren und Erkrankungen möglichst früh entdeckt werden – noch bevor sie zu Problemen führen können. Der Check-up 35 beinhaltet unter anderem:
- Krankheitsgeschichte (Anamnese): Im Gespräch mit dem Arzt wird die Krankheitsgeschichte erfasst, etwa um familiäre Risikofaktoren festzustellen.
- Körperliche Untersuchung: Herz und Lunge werden abgehört, Reflexe getestet, Beweglichkeit geprüft.
- Blutuntersuchung: Dabei werden u.a. Gesamtcholesterinwert und Blutzuckerspiegel bestimmt.
Insgesamt 15 Studien mit 250.000 Teilnehmern, die Check-ups machten und die über insgesamt 30 Jahre begleitetet wurden, zeigten jedoch: Es gibt keinen gesundheitlichen Nutzen durch die allgemeinen Gesundheitsuntersuchungen. So lebten die Menschen, die zu Gesundheits-Check-ups eingeladen wurden, nicht länger. Sie erkrankten und starben auch nicht seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Menschen, die nicht dazu eingeladen wurden.
Dieses ernüchternde Ergebnis könnte verschiedene Gründe haben. Einer ist, dass Hausärztinnen und -ärzte ihre Patienten ohnehin gut kennen, sie regelmäßig untersuchen und Behandlungen vorschlagen, wenn es dazu Anlass gibt, etwa weil sie zu einer Risikogruppe gehören. Es könnte auch sein, dass wirklich bedeutsame Probleme bei anderen Gelegenheiten früh genug auffallen, sodass die Routine-Untersuchung kaum einen Vorteil bringt.
www.gesundheitsinformation.de/praevention-lohnt-sich-ein-regelmaessiger-gesundheits-check-up.html