Körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen oder ein Stechen im Bauch hat jeder mal. Doch bei manchen Menschen lösen solche Symptome extreme Ängste aus.
Ist das Stechen im Bauch schon ein Magengeschwür? Der Kopfschmerz ein Tumor? Was die einen als harmlos abtun, ist für die anderen ein Grund für ausgeprägte Ängste: Menschen mit einer Krankheitsangststörung – früher hieß es auch Hypochondrie – werden von der Angst, ernsthaft krank zu werden, übermannt und richten ihr ganzes Leben danach aus. Wie die aktuelle Ausgabe des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ berichtet, kennen etwa sechs von 100 Männern und Frauen in Deutschland milde Formen dieser Ängste, bei etwa einer von 100 Personen nehmen sie behandlungsbedürftige Züge an.
Echtes Leiden
„Die Männer und Frauen können dann an nichts anderes mehr denken. Stattdessen erhalten Beobachtungen des eigenen Körpers und die Angst übermäßig viel Raum und Zeit“, sagt die Psychotherapeutin Anna Pohl, die am Universitätsklinikum Köln eine Spezialambulanz für Krankheitsangst leitet. Die Menschen mit einer solchen Störung leiden aber tatsächlich – die Angst macht sie mürbe. Die Folge können weitere psychische Probleme sein, Depressionen und Schlafstörungen.
Einen neuen Weg ebnen
Wie kann den Patient:innen geholfen werden? Anna Pohl und ihre Kolleg:innen setzen die kognitive Verhaltenstherapie ein: Dabei lernen die Betroffenen, Ängste auszuhalten, unabhängiger von ihnen zu handeln und ihre Denkweisen zu hinterfragen. Das gelingt, indem sie üben, ihre Aufmerksamkeit weg vom Körper zu lenken. Leicht ist das nicht, meint Pohl: „Die Angst hat eine Autobahn zementiert. Mit der Behandlung versuchen wir, einen neuen Pfad durch den Wald zu ebnen.“
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