Durch die Geschäfte in der Fußgängerzone streifen oder mit ein paar Klicks im Internet neue Kleider, das aktuelle iPhone und ein Auto kaufen – vielen macht einkaufen Spaß. Doch einige kennen keine Grenzen und kommen aus dem Kaufrausch nicht mehr hinaus. Eine Metaanalyse auf der Basis von Studien aus unterschiedlichen Ländern ergab, dass im Mittel rund fünf Prozent der Bevölkerung kaufsüchtig sind. Das wären bei in Deutschland gut vier Millionen Menschen.
Laut Experten sei die Ursache für Kaufsucht der gesellschaftliche Anspruch, auf allen Ebenen ein erfülltes Leben zu führen. Das erzeuge Druck. Der Konsum sei die simpelste Medizin, um Frustration aus dem Alltag zu kompensieren.
Das an sich ist natürlich kein Problem. Bei Menschen mit Kaufsucht verselbstständigt sich dieser Mechanismus jedoch. Dann macht Kaufen keinen Spaß mehr, es befriedigt nur noch einen Drang. Auf Dauer verschulden sich die Betroffenen. Und nicht selten stehen sie am Ende ganz allein da – ohne Job, ohne Partner, ohne Freunde. Menschen mit pathologischem Kaufverhalten benötigen deshalb unbedingt Unterstützung. Angehörige sollte das Kaufverhalten offen ansprechen und dem Betroffenen helfen, sich seine Probleme einzugestehen. Damit das funktioniert, hilft es, verständnisvoll und nicht anklagend auf den anderen zuzugehen. Trotzdem ist es wichtig, die Dinge beim Namen zu nennen. Nur so lässt sich der Betroffene motivieren, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Die individuellen Auslöser sollten in einer Therapie identifiziert werden, rät der Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN).
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