Wenn der Kopf juckt, schuppt, spannt oder die Haare ausfallen, sind viele erst einmal ratlos. Doch es gibt bewährte Therapien der Selbstmedikation, um Kopfhaut- und Haarausfall-Probleme zu bekämpfen. Anja Klauke, Expertin für Selbstmedikation beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), weiß, was hilft.
Was fehlt dem Kopf?
Um Kopfhautprobleme richtig zu behandeln, gilt es, erst einmal die Ursache ausfindig zu machen. „Je nach Ursache und Beschwerden kann zeitweise eine medikamentöse Therapie erforderlich sein. Bei trockener, juckender oder schuppender Kopfhaut stehen apothekenpflichtige, nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel zur Verfügung. So entfalten beispielsweise Antipilzmittel, Teerpräparate oder Arzneimittel mit Schieferöl und anderweitigen Wirkstoffen ihre schuppenlösende Wirkung. Sie sind in Form von Shampoos, Lösungen, Cremes oder Gele für eine wirksame Selbstmedikation in der Apotheke erhältlich.“, sagt BPI-Expertin Anja Klauke. „Bei besonders dicken, festsitzenden Schuppen können Betroffene zum Beispiel auch nicht verschreibungspflichtige Lösungen, Salben oder Gele mit Salicylsäure anwenden. Halten die Beschwerden mehrere Wochen an oder werden stärker, gilt es, einen Arzt aufzusuchen. “
Warum fällt Haar aus?
Die häufigsten Ursachen für Haarausfall: Genetik und Hormone. Rund jeder zweite Mann und jede fünfte Frau sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen. Typische Anzeichen für den erblich bedingten Haarausfall beim Mann sind sogenannte Geheimratsecken oder eine Glatzenbildung. Bei Frauen führt der Haarausfall hingegen fast nie zur Kahlheit, sondern zeichnet sich durch ein abnehmendes Haarvolumen und ausdünnende Haare am Stirn-Haar- und Scheitelansatz aus. Hormonell bedingt kann die Geburt eines Kindes oder der Eintritt in die Wechseljahre verstärkt Haarausfall verursachen.
Was hilft gegen Haarausfall?
Je früher man einen Haarausfall erkennt oder Veränderungen auf der Kopfhaut bemerkt, desto besser lassen sich Probleme behandeln. „Vor allem beim erblich beziehungsweise hormonell bedingten Haarausfall können apothekenpflichtige, nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel mit dem Wirkstoff Minoxidil zur oberflächlichen Behandlung der Kopfhaut in Form von Lösungen oder Schäumen Abhilfe verschaffen“, sagt Anja Klauke. „Diese Therapeutika sind für eine sichere und wirksame Selbstmedikation mit unterschiedlichen Wirkstoff-Konzentrationen für Frauen und Männer in der Apotheke freiverkäuflich. Sie steigern die Durchblutung und verbessern dadurch die Versorgung der Haare mit Nährstoffen. Das trägt zu einem stärkeren Haarwachstum bei.“
Ein sogenannter „diffuser“ Haarausfall zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die Haare in Scheitelnähe oder auf dem ganzen Kopf gleichmäßig ausdünnen. Zudem weisen etwa zehn Prozent aller Betroffenen mit Haarausfall einen „kreisrunden“ Haarausfall auf.
„Lässt sich ein Haarausfall beispielsweise auf einen Mangel an Nährstoffen zurückführen, können nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel in Form hochdosierter Nährstoffpräparate, zum Beispiel mit Zink oder Biotin, das Haar nachweislich in seiner Struktur stärken“, erklärt Anja Klauke. „Darüber hinaus können auch Nahrungsergänzungsmittel mit Selen, Kieselerde oder anderweitigen Vitaminen und Mineralien eine Therapie ergänzen, ebenso wie koffeinhaltige Pflegeprodukte“.
Hier die Tipps der Expertin:
- Wenden Sie sich bei Fragen oder Unsicherheiten an Ihre Apotheke vor Ort. Insbesondere, wenn Kopfhautprobleme oder Haarausfall über einen längeren Zeitraum auftreten, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen.
- Haben Sie Geduld: Vor allem bei Haarausfalltherapien handelt es sich meist um Langzeittherapien. Erste Erfolge sind meist erst nach mehreren Wochen oder Monaten erkennbar. Setzen Sie das Mittel möglichst nicht frühzeitig ab.
- Vermeiden Sie bei Cremes, Lösungen, Liquids oder Schäumen zur Haarvermehrung den Kontakt mit anderen Hautstellen, um eine ungewollte und vermehrte Behaarung anderer Körperstellen zu verhindern.
- Achten Sie auf geschlechts- und altersbedingte Hinweise bei der Anwendung von Arzneimitteln. Beispielsweise gibt es nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel mit bestimmten Wirkstoffgruppen, die für schuppige Kopfhaut bei Babys oder Kleinkindern, wie zum Beispiel Milchschorf, besonders verträglich sind.
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