Irische Forscher haben ältere Mäuse mit Darmbakterien junger Tieren gefüttert. Die Stuhltransplantation hat sich nach ihrem Bericht in Nature Aging (2021; DOI: 10.1038/s43587-021-00093-9) günstig auf das Immunsystem ausgewirkt und den Stoffwechsel im Hippocampus (Teil des für Gefühle verantwortlichen Limbischen Systems im Gehirn) verjüngt. Die Tiere fanden sich in einem Labyrinth schneller zurecht, was auf bessere kognitive Leistungen hindeutet.
Die Stuhltransplantation scheint hier die Leistungsfähigkeit gesteigert zu haben, was sich auch in Gedächtnistests bemerkbar machte. Die alten Mäuse mit dem jungen Mikrobiom lernten schneller, sich in einem Labyrinth zurechtzufinden, und sie konnten sich am nächsten Tag auch häufiger an den kürzesten Weg erinnern.
Ob eine solche Stuhltransplantation auch beim Menschen wirksam wäre, lässt sich nicht vorhersagen. Mensch und Maus sind möglicherweise zu unterschiedlich. Auch in anderen Bereichen haben die Ideen der Altersforscher den Sprung in die klinische Anwendung nicht geschafft. Weder Bluttransfusionen noch Stammzelltherapien haben bisher beim Menschen Alterungsprozesse aufhalten oder umkehren können.