Die Grapefruit oder Grapefrucht ist die rundliche Frucht eines immergrünen, bis zu sechs Meter hohen Baumes. Umgangssprachlich wird sie auch Pampelmuse genannt, was botanisch nicht korrekt ist. Denn die Grapefruit ist das Ergebnis einer Kreuzung von Orange (Citrus sinensis) und Pampelmuse (Citrus maxima). Es gibt gelb- und rötlichfarbene Grapefruit-Sorten, wobei die Farbe sich vor allem im Fruchtfleisch und weniger in der Schale zeigt. Die recht dicke Schale ist typisch für die Grapefruit, selbst wenn die verwandte Pomelo eine noch dickere Schale besitzt. Die Grapefruit, auch Paradiesapfel genannt, wird bereits im 7. Jahrhundert n. Chr. in Schriften der chinesischen Medizin als therapeutisches Mittel erwähnt. Medizinisch werden Fruchtfleisch, Schale sowie die weiße Haut der Grapefruit verwendet. Der Geschmack des Fruchtfleischs ist sauer, süß und bitter in veränderlichen Anteilen. Die Schale wird als bitter, süß und scharf beschrieben. Das Temperaturverhalten ist im Vergleich zu anderen Zitrusfrüchten nicht ganz so kalt, sondern eher erfrischend. Die Schale hingegen wird als warm eingestuft.
Die Grapefruit wird von der chinesischen Medizin in der Hauptsache genutzt, um den Magen zu harmonisieren. Dabei geht es um das Yin des Magens. Wenn das zu wenig vorhanden ist, dann wird der Mund trocken und man hat ein großes Durstgefühl wie z.B. nach zuviel Alkoholgenuss. Die Grapefruit stützt das Yin, in dem es Säfte hervorbringt (saurer Geschmack) und den Durst stillt. Die Harmonisierung des Magens durch die Grapefruit gilt ebenso für Übelkeit und Erbrechen. Dann kommt neben dem Fruchtfleisch auch die Schale zur Verwendung. Hier ist es neben süß-sauer vor allem der bittere Geschmack, der im Magen „aufräumt“. In diesem Sinne hat die Grapefruit durchaus eine entgiftende Wirkung. Während die chinesische Medizin diesen Vorgang mit dem Organ Magen verbindet, wird in der westlichen Medizin die Entgiftung eher mit der Leber in Verbindung gebracht. Dort gibt es dann auch eine Therapieform für die Leberentgiftung mit der Grapefruit als Grundlage.
Das „Aufräumen“ der Grapefruit bezieht sich ebenso auf die schleimauflösende Wirkung vor allem der Grapefruitschale. Der bittere Geschmack der Schale hat nämlich einen trocknenden Effekt, z.B. bei Schleim in der Lunge oder in den Gallengängen. Allerdings muss man hier beachten, dass die Grapefruit – vor allem das Fruchtfleisch – wie oben beschrieben Feuchtigkeit bringt. Daher sollte die Schale nicht fehlen und die Dosis muss gut bedacht werden. Die trocknende und klärende Wirkung ist auch gut bei geschwollenen Gelenken sowie bei Stauungen in Gewebe und Gefäßen. Das Aufräumen und die Harmonisierung im gesamten Verdauungstrakt ist wohl der Grund, warum die Grapefruit gern bei Gewichtsreduktion eingesetzt wird. Hier sollte man allerdings darauf achten, dass die Wandlungsphase Erde, die ja für die Verdauung zuständig ist, nicht zuviel Kühle abbekommt. Das würde ihr und ihrer Aufgabe schaden und somit eher das Gegenteil bewirken.
Wenn man die Schale der Grapefruit therapeutisch nutzen und einnehmen will, sollte man auf Bio-Qualität achten. In der Schwangerschaft sollte man die Schale generell meiden. Außerdem besitzt sie einige Inhaltsstoffe, die die Aufnahme bestimmter Medikamente hemmt. Hier sollte man vor der regelmäßigen Einnahme von Grapefruit oder Grapefruitpräparaten sich mit dem Therapeuten oder Apotheker beraten.