Die Minze ist mit ihren verschiedenen Arten auf der ganzen Welt verbreitet. Eine der bekanntesten davon ist die Pfefferminze, die Arzneipflanze des Jahres 2004, die als besonders heilkräftig gilt. Die Blätter enthalten ein ätherisches Öl, das bereits bei leichter Berührung entweicht und einen erfrischenden Duft von sich gibt. Die Pfefferminze schmeckt aromatisch-scharf und wirkt kühlend. Frisch zerriebene Pfefferminzblätter oder ätherisches Pfefferminzöl auf der Haut aufgetragen lassen den kühlenden Effekt leicht nachvollziehen. Bei der äußerlichen Anwendung – vor allem des ätherischen Öls – hat die Pfefferminze neben der Kühle auch eine anästhesierende Wirkung. Dies wird für verschiedene Schmerzzustände genutzt, wie Kopfschmerzen (Migräne, Spannungskopfschmerz), Muskelverspannungen und Neuralgien, die dadurch gelindert werden. Interessant ist, dass nicht nur Schmerzen aufgrund von Hitzeprozessen gebessert werden, sondern auch solche, die mit Kälte zu tun haben. Pfefferminze ist nämlich nicht nur kühlend, sondern fördert auch die Durchblutung und wärmt dadurch.
Bei der innerlichen Anwendung von Pfefferminze gibt es vor allem zwei große Einsatzgebiete: Atemwege und Verdauungsbereich. Bei den Atemwegen handelt es sich überwiegend um Erkältungen, die mit Entzündungen, Verkrampfung und Schleim zu tun haben. Die Pfefferminze kühlt, löst den Schleim und entkrampft. Ähnlich ist die Wirkungsweise im Verdauungsbereich. Der spasmolytische (krampflösende) Effekt betrifft vor allem den Magen und das Leber-Galle-System. Pfefferminze fördert den Gallenfluss und wirkt sich positiv auf die Verdauung aus. Das Menthol ist desinfizierend und hilft so bei Übelkeit/Erbrechen durch unerwünschte Keime bzw. verdorbenes Essen.
Die chinesische Medizin kennt die Pfefferminze wie auch andere Minzarten und setzt sie ähnlich wie die europäische Pflanzenheilkunde ein. Schwerpunkte sind hier das Leber-Galle-System, das ungefähr der Wandlungsphase Holz entspricht, bzw. Hitzezustände und (Ver-)Spannung im weitesten Sinne. Bei Gallensteinen sollte Pfefferminze nur in Absprache mit dem Therapeuten eingenommen werden. Von einer dauernden Einnahme von Pfefferminze ist abzuraten, da der Magen gereizt werden und bei Leber/Galle eher das Gegenteil des gewünschten Effekts erreicht werden kann. Dies gilt vor allem für das Pfefferminzöl. Das Kraut als Tee (einzeln oder in Teemischungen) getrunken kann kaum überdosiert werden. Als Faustregel gilt, dass ein Einzelkraut nie länger als sechs Wochen am Stück eingenommen werden sollte.