Beschwerden nach dem Essen werden oft mit der Diagnose Reizdarm oder psychosomatische Beschwerden abgetan, da das Gallensäureverlustsyndrom meist nur mit speziellen Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder operativen Eingriffen sowie Strahlentherapie in Verbindung gebracht wird. Immer häufiger leiden aber auch Menschen ohne diese Erkrankungen an diesem Syndrom.
Eine Stuhluntersuchung kann zur Diagnosestellung helfen. Oft zeigt sich zusätzlich zur erhöhten Gallensäureausscheidung auch eine Erhöhung der Entzündungswerte und eine erhöhte Darmschleimhautdurchlässigkeit im Stuhl.
Normalerweise gelangt die Gallensäure aus der Leber über die Gallengänge in den Zwölffingerdarm, verrichtet dort ihre Aufgabe und wird dann wieder in den unteren Abschnitt des Dünndarms zur Leber zurückgeführt.
Gelangen Gallensäuren in den Dickdarm, lösen diese infolge der osmotischen Wirkung, Durchfälle aus. Zusätzlich kommt es zur Reizung der Darmschleimhäute. Weitere Folgen dieser Erkrankung können Steinleiden und Mangelernährung, besonders im Bereich B12 und der fettlöslichen Vitamine sein. Diese müssen dann häufig zugefügt werden.
In der Ernährungstherapie wird hier mit einer fettoptimierten Ernährung gearbeitet. Die Ernährung soll dabei helfen beschwerdefrei zu werden. Durchfälle, Verstopfungen oder Blähungen sind häufig Nebenwirkungen der Medikamente. Durch die richtige Lebensmittelwahl können diese Nebenwirkungen verhindert werden. Auch sollte eine oxalsäurearme Ernährung eingehalten werden, damit es nicht zur Gallensteinbildung kommt. Oxalsäurereich sind unter anderem Spinat und Mangold, wichtig ist viel zu trinken – außerdem sollten genügend Ballaststoffe gegessen werden, um die Oxalsäure zu binden.