Erweitertes Therapieangebot für Patienten mit Herzklappenerkrankungen
Minimal-invasive Behandlung bei Mitralklappeninsuffizienz
Vier Herzklappen regeln den Blutfluss im Körper. Ist eine davon verengt (Stenose) oder undicht (Insuffizienz), ist ein operativer Eingriff oft unumgänglich.
Bei der Mitralklappeninsuffizienz, der zweithäufigsten Herzklappenerkrankung, fließt das sauerstoffreiche Blut nicht weiter in die Gefäße des Körpers, sondern zurück in den linken Vorhof und in die Lunge. Die Folge sind chronische Atemnot, Wassereinlagerungen, Müdigkeit und eine deutliche Einschränkung der Belastbarkeit im Alltag. Lange Zeit kannte die Medizin nur eine aufwendige Operation, bei der oft der Brustkorb geöffnet werden musste, um die Funktion der Herzklappe wiederherzustellen.
Eine Klammer fürs Herz
Seit einigen Wochen wenden die erfahrenen Kardiologen des Diakonie Krankenhauses eine schonendere und ebenso erfolgreiche Methode an, um die undichte Stelle der Herzklappe zu verschließen: das Mitralclipping. „Dabei gehen wir nicht operativ vor, sondern greifen über die Leiste ein. Über einen Katheter reparieren wir die undichte Mitralklappe, indem eine kleine Klammer bis ins Herz befördert wird, die die Segel der Herzklappe zusammenklemmt“, erklärt Chefärztin und Kardiologin Dr. Nevin Yilmaz-Zeytin, die seit gut einem Jahr die Innere Medizin am Diakonie Krankenhaus leitet. Sie betont: „Unser Ziel ist es, jedem Patienten die bestmögliche Lebensqualität zurückzugeben – und das so schonend wie möglich.“
Das so genannte Clipping hat sich bei Menschen bewährt, für die eine Operation zu riskant wäre. „Die minimal-invasive kathetergestützte Therapie ist besonders für ältere Personen oder Menschen mit Begleiterkrankungen zu empfehlen. Die Verweildauer im Krankenhaus ist kürzer und es treten kaum Schmerzen oder Wundheilungsstörungen auf“, so die Kardiologin weiter. Der Eingriff im Herzkatheterlabor dauert etwa 60 Minuten, danach bleiben die Patientinnen und Patienten noch etwa vier Tage zur Beobachtung im Krankenhaus.
Viele berichten bereits wenige Tage nach dem Eingriff über eine spürbare Verbesserung ihres Wohlbefindens und eine höhere Lebensqualität. Die Kardiologen besprechen jeden Patienten und Krankheitsfall individuell und ausführlich mit den Herzchirurgen der Universitätsmedizin Mainz, um die bestmögliche Therapie anbieten zu können. „Wir sorgen dafür, dass Ihr Herz in den besten Händen ist – hier bei uns in Bad Kreuznach“, fügt Yilmaz-Zeytin hinzu.
Breites Spektrum an Herzerkrankungen kann in Bad Kreuznach behandelt werden
Das Diakonie Krankenhaus verfügt über zwei Herzkatheterlabore, die rund um die Uhr für diagnostische und therapeutische Untersuchungen zur Verfügung stehen. Gleichzeitig wurde das Spektrum der Diagnostik und Behandlung von koronaren und strukturellen Herzerkrankungen entscheidend erweitert. Neben Mitralklappen können künftig auch undichte Trikuspidalklappen kathetergestützt, mittels einer eingesetzten Klammer, behandelt werden. Die Einführung des Trikuspidalclippings in Bad Kreuznach markiert einen weiteren Fortschritt in der minimal-invasiven Behandlung von Herzklappenerkrankungen.
In den vergangenen zwölf Monaten hat das Team um Dr. Nevin Yilmaz-Zeytin mehr als 1500 Koronarangiographien durchgeführt, bei denen 900 Stents zur Vorbeugung oder Behandlung von Herzinfarkten eingesetzt wurden. Außerdem erhielten 250 Patienten einen Herzschrittmacher oder Defibrillator. Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen werden in Bad Kreuznach auch elektrophysiologische Untersuchungen, so genannte Ablationen, durchgeführt. Einige Patienten bekamen auch spezielle „Schirmchen“ zur Vorbeugung von Schlaganfällen eingesetzt.
Manuel Seidel, Kaufmännischer Direktor am Diakonie Krankenhaus, freut sich über die positive Resonanz auf das erweiterte kardiologische Angebot: „Mit unseren modernen Herzkatheterlaboren und der Kompetenz unseres kardiologischen Teams sind wir bestens aufgestellt, um Herzerkrankungen mit modernster Technik und vor allem patientenorientiert zu behandeln. Durch die enge Zusammenarbeit mit unseren anderen Fachabteilungen, wie zum Beispiel der Wirbelsäulenchirurgie oder der Orthopädie, fließt immer auch die kardiologische Expertise in die Gesamtbehandlung mit ein. So erhalten auch Patientinnen und Patienten mit mehreren Erkrankungen die individuell bestmögliche Therapie. Dass uns so viele Herzpatienten ihr Vertrauen schenken, zeugt von der hervorragenden Arbeit des gesamten Teams.“
Das Diakonie Krankenhaus Bad Kreuznach hat es in die Liste der „Besten Krankenhäuser“ geschafft. Die Fachabteilungen Innere Medizin sowie Gynäkologie und Geburtshilfe zählen laut dem Magazin stern und dem F.A.Z.-Forschungsinstitut zu den besten in Deutschland. In die Bewertung flossen offizielle Qualitätsberichte, Zertifikate, Hygienestandards, besondere Pflegeleistungen und spezielle Behandlungsangebote von insgesamt 2.400 Kliniken ebenso ein wie der Ruf der Krankenhäuser bei einweisenden Patienten und Ärzten.
Quelle:
Stiftung kreuznacher diakonie